Der 3D-Druck in Farbe
Sind alle Farben mit allen Verfahren kompatibel?
Nicht alle 3D-Druckvorgänge sind für den Farbdruck gleichgut geeignet. Daher sollte man sich vorher angucken, welches Produkt man herstellen möchte und ob man bei diesem auch in Farbe drucken möchte. Bei dem FDM-Verfahren ist es beispielsweise sehr schwierig, die Integration der Farben erfolgreich umzusetzen. Am einfachsten ist es bei diesem Verfahren, die verwendeten Filamente noch während des Druckvorganges auszutauschen oder gar mehrere Extruder zu verwenden. Somit kann man diverse Farben in den Druck miteinbauen. Da der Umbau des Druckers bei dem FDM-Verfahren problematisch und aufwendig ist, sieht man die mit dem Verfahren hergestellten Objekte oftmals nur als einfarbige Gegenstände.
Anders sieht es da schon aus mit so genanntem Powder Binding, also dem Pulverdruckverfahren, aus. Hier kann man Farben sehr gut und auch sehr simpel integrieren. Von 3D Systems gibt es schon extra Farbdrucker, wie beispielsweise die Markenserie „Color Jet Printing“. Diese Drucker gehen nach dem 3DP-Verfahren vor, bei dem einfach Klebstoff und Pulver nacheinander geschichtet werden und somit ein zusammenhängendes Objekt bilden. Der einzige Zusatz bei den Farbdruckern ist nun, dass es noch spezielle Tintenstrahldruckknöpfe gibt. Diese färben, je nach Codierung durch den Computer, das Pulver ein, bevor es weiterverarbeitet wird.
Es kommt also noch ein Zwischenschritt zur schichtweisen Verarbeitung dazu. Das Färben des Pulvers durch die Tinte muss bei jeder Schicht wiederholt werden. Die hierbei verwendete Tinte besteht aus CMYK-Farben. Damit liefert der Drucker ein farbiges Objekt, welches außergewöhnlich gut aussieht. Viele Farbvariationen sind möglich. Einen Nachteil hat das Verfahren jedoch, denn nach dem Druck müssen die Objekte aufwendig gereinigt werden. Um bei der Reinigung nicht die Färbung zu verlieren, muss eine weitere Schutzschicht aufgetragen werden. Daher sollte man das Verfahren, nur für optische Anwendungen benutzen. Für Designer und Architekten, die einen visuellen Prototyp benötigen, ist das Bindingverfahren mit Farbe empfehlenswert.
Weitere Möglichkeiten
Auch mit dem Polyjetting kann man einen 3D-Farbdruck erstellen. Die Tintenstrahltechnik ist vergleichbar mit der in herkömmlichen Druckern. Für das Verfahren in Zusammenhang mit Farben spricht eine große Auswahl an Farben und auch an Materialien. Jedoch sind die Objekte aufgrund deren UV-Licht-Behandlung besonders anfällig für Licht- und Wärmeabbau. Außerdem sind solche Maschinen relativ teuer und damit eher weniger für einen Farbdruck in 3D geeignet.
Als letztes Verfahren in Kombination gibt es das SDL-Verfahren, bei dem die Basis der Papierschichtungsprozess ist. Man bedruckt also mit unterschiedlichen Farben mehrere Blätter, die man dann aufeinander klebt und plastisch zurechtschneidet. Danach wird ein Lack über das Objekt gegeben, welcher erhärten muss. Vorteile des Verfahrens sind die große Farbauswahl und auch sehr gute Farbqualität. Dadurch, dass Tinte und Papier verwendet werden, handelt es sich um eine relativ kostengünstige Variante.