3D-Scanner sorgt für neuartige Diagnosemöglichkeiten in der Medizin
Nicht nur im kreativen Bereich gibt es Anhänger des neuen technischen Verfahrens, auch in vielen anderen Bereichen kann die Technologie des 3D-Drucks genutzt werden. Ein Beispiel hierfür ist die Medizin. Hier profitieren nicht nur Wissenschaftler und Ärzte von der Innovation. Vor allem die Allgemeinheit ist es, der die Technik des Dreidimensionalen zugutekommen könnte.
Forscher entwickeln molekularen Spektralscanner
Einem Team von neuseeländischen Wissenschaftlern der Universität von Canterbury gelang es, einen 3D-Scanner zu entwickeln. Gefördert vom neuseeländischen Ministerium für Wirtschaft, Innovation und Arbeit, entwickelte das Expertenteam einen molekularen Spektralscanner. Noch ist das Gerät nicht im Handel erhältlich. Das Forscherteam der Universität von Canterbury führte an der Otago University Studien zur Anwendung durch und lieferte die Geräte zunächst einmal an Forschungseinrichtungen. Für die Zukunft ist eine Vermarktung über MARS Bioimaging Ltd. geplant.
Medizinische Bildgebung wird revolutioniert
Die molekulare Spektralscan-Bildtechnologie ermöglicht eine weitaus genauere Diagnosestellung bei Krankheiten, als dies bisher möglich war. Der Scanner kann 3D-Farbbilder von Objekten innerhalb eines Körpers sichtbar machen – zum Beispiel Knochen, Veränderungen von Gewebe oder Implantate. Mit den bisher verwendeten bildgebenden Verfahren MRT und CT ist das nicht möglich.
Professor Anthony Butter von der University of Canterbury ist sich sicher: „Diese molekulare Spektralscan-Bildtechnologie ist die nächste große Innovation im Bereich medizinischer Bildgebung. Diese 3D-Bilder können Mediziner mit Informationen versorgen, die derzeit über CT, MRT oder PET nicht verfügbar sind“.
Bessere Diagnosemöglichkeiten können Leben retten
Ärzte und Therapeuten sind begeistert: Durch Nutzung der neuen Technik lassen sich Krankheiten frühzeitig erkennen und behandeln – eine Tatsache, die vor allem den Patienten nutzt. Durch die Verwendung des bildgebenden Verfahrens könnte die Diagnostik vieler Krankheitsbilder neu definiert werden, die Patienten könnten dadurch bessere Behandlungsmethoden erhalten. Der 3D-Scanner könnte in der Krebstherapie eingesetzt werden. Auch in der Prävention von Schlaganfällen oder der Anwendung von künstlichen Gelenken wäre ein Einsatz möglich.
In der Zahnmedizin und Kieferorthopädie wird bereits das dreidimensionale Röntgen verwendet. Ein 3D Röntgengerät kann selbst komplizierte Strukturen darstellen – überlagerte Zähne, verdeckte Wurzeln oder Kiefergelenksanomalien zum Beispiel. Dadurch kann der behandelnde Arzt einen besseren Befund erheben, einen Eingriff effektiver planen und den Patienten anschaulicher aufklären. In Verbindung mit einer entsprechenden Software können Zahnärzte und Kieferorthopäden eine genau auf den Patienten abgestimmte Behandlung vornehmen.
Es ist eine Frage der Zeit, wann der molekulare Spektralscanner im Bereich der bildgebenden Verfahren Ärzten, Behandlern und vor allem Patienten den gleichen guten Dienst erweist.