3D-Druckgeschichte – Wie alles begann
Die Geschichte des Erfinders und seines Unternehmens
Charles W. „Chuck“ Hull wurde am 12. Mai 1939 in Colorado geboren und ging dort bis 1961 auf die Universität. Sein Studium schloss er mit dem Bachelor der Naturwissenschaften als Physikingenieur ab. Daraufhin arbeitete er als Vizepräsident des Ingenieurings in dem Unternehmen UVP in Kalifornien. Hier entdeckte er das allererste 3D-Druckverfahren und gründete später sein eigenes Unternehmen 3D Systems, welches noch bis heute besteht. Mittlerweile ist das Unternehmen ein internationaler Hersteller von 3D-Drucksystemen, die das SLA-Verfahren nutzen.
Nicht nur Drucksysteme wurden von 3D Systems entwickelt, sondern auch die geeigneten Materialien mit den benötigten Anforderungen wurden entwickelt. Bis heute hält das Unternehmen knapp 400 Patente, welche alle aus dem Bereich der 3D-Drucktechnologie stammen. Damit hat Chuck Hull den Grundstein für den 3D-Druck gelegt, die Technikwelt revolutioniert und ist noch heute mit seiner Firma einer der wichtigsten Entwickler, wenn es um die Weiterentwicklung des 3D-Drucks geht.
So entstand das erste 3D-Druckverfahren
Chuck arbeitete in der Firma UVP. Zu der damaligen Zeit galt Kunststoff hauptsächlich als Oberflächenbeschichtungsmaterial. Diese Tatsache sowie die gefühlte Ewigkeit, die man damals mit dem Warten während des Baus eines Prototyps verbrachte, führten Hull zu seiner revolutionären Entdeckung. 1983 entdeckte er, dass man mit UV-Licht den flüssigen Kunststoff aushärten lassen kann. Viele würden meinen, das Sprichwort „Not macht erfinderisch“ hätte sich damals bewahrheitet, obwohl es in diesem Fall eher die Langeweile war, die Hull antrieb. Sein Verfahren erinnert sehr an die heutigen SLA-, FTI-, MJM- und DLP-Verfahren, da all diese Techniken ebenfalls mit Hilfe von flüssigem Material und UV-Licht funktionieren.
In den folgenden Jahren bastelte Hull in seinem Labor weiter an seiner heißgeliebten, neuen Maschine. Als der erste Druck vollendet war, rief er noch in der gleichen Nacht bei seiner Frau an, dass sie doch bei ihm im Labor vorbeikommen solle, um seine Entdeckung zu begutachten. Somit schuf er das erste Verfahren zum Drucken von 3-dimensionalen Gegenständen. Das erste auf diese Art und Weise gedruckte Objekt war eine dunkelbraune Plastikschale, die sowohl Riffeln als auch Aussparung besaß. Seine Erfindung macht es möglich, den eigentlich tagelang dauernden Prozess für die Entwicklung von Prototypen zu umgehen und somit zu beschleunigen.
Das Patent für sein Verfahren, die „Stereolithography“ (SLA), meldete Hull am 8. August 1984 an. Es wurde am 11. März 1986 freigegeben. Daraufhin gründete Hull das Unternehmen 3D Systems und produzierte von diesem Zeitpunkt an 3D Drucker. Die Drucker waren zunächst hauptsächlich zur Erstellung von Prototypen gedacht. Tatsächlich ist der Hauptverwendungszweck bis heute der gleiche wie damals. Jedoch hatte Hull damals bestimmt nicht damit gerechnet, dass seine Technologie knapp 30 Jahre später soweit gereift sein würde, dass man die Geräte für den „Bau“ von Essen, Möbeln oder sogar von Häusern nutzen kann.