Stadtentwicklung zum Anfassen

Dreidimensionale Stadtmodelle sind aus der Städteplanung nicht mehr wegzudenken. Sie bieten gegenüber den herkömmlichen 2D-Modellen eine Menge Vorteile: Sie sind anschaulicher und realistischer und erleichtern den Verantwortlichen das Treffen von wichtigen Entscheidungen. Die Entwickler einer Stadt, Architekten und Bauherren müssen tagtäglich Entscheidungen treffen, die Wahl des richtigen Modells kann weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen – positiv wie negativ. Das dreidimensionale Städtemodell macht eine bessere Einschätzung möglich: Entscheidungen für oder gegen ein Modell können schneller getroffen werden. Auch Versicherungsgesellschaften und Privatpersonen können sich mit einem dreidimensionalen Städtemodell einen Eindruck verschaffen und Situationen besser beurteilen.

Anwendungsgebiete der dreidimensionalen Modelle

Wie wird die Stadt mit den neuen Gebäuden aussehen? Den gestalterischen Aspekt der Städteplanung kann man ganz realitätsnah nachvollziehen – inklusive Darstellung von Beleuchtungssituationen, Licht und Schatten sowie spiegelnder Flächen.

3D-Stadtmodelle werden für die Planung von Windenergie- und Solaranlagen verwendet, wodurch die Anwohner sich aufgrund der besseren Planung weniger belästigt fühlen. Stadtentwickler können mit Hilfe von 3D-Modellen sogar die Ausbreitung von Schall simulieren und dadurch Lärmprognosen erstellen.

Auch Hochwassersimulationen können durchgeführt werden. In Anbetracht der Klimaerwärmung ist das nicht nur für Städteplaner wichtig, sondern vor allem für Versicherungsgesellschaften relevant. Bürger können sich informieren – ganz gleich ob Mieter oder Eigenheimbesitzer. In einer Hochwassersimulation wird dargestellt, wie stark welches Gebäude bei welchem Wasserstand betroffen ist.

Welchen Ämtern und Institutionen erleichtern 3D-Stadtmodelle ihre Arbeit?

Die Nutzung eines 3D-Städtemodells kann den Mitarbeitern verschiedener Ämter helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Umweltschutzamt, Garten- und Tiefbauamt, Baurechtsamt und natürlich das Städtebauamt profitieren von den realistischen Gegebenheiten eines 3D-Städtemodells. Aber auch die Feuerwehr: Sie kann sich Straßenverläufe und bauliche Besonderheiten genau ansehen und sich so optimal auf einen Einsatz vorbereiten.

Transparenz auch für Bürger

Jeder Betroffene kann sich einen realistischen Eindruck von gegebenen oder neuen Situationen verschaffen. Hierfür gibt es viele verschiedene Beispiele: Wird das neue Gebäude die Sicht aus dem Wohnzimmer versperren? Wird die Sonnenterrasse nach dem Bau des Nachbarhauses im Schatten liegen? Ist mein Wohnhaus von einem Hochwasser betroffen? Und was ist überhaupt mit der neuen Windkraftanlage: Werde ich sie hören können? Welche Alternativen gibt es?

Medien und 3D-Modelle

Auch die Werbewirtschaft profitiert von dem Einsatz der dreidimensionalen Objekte. So kann beispielsweise die Simulation eines vorbeifahrenden Autos erzeugt werden. Daraus errechnet ein Programm, wie lange der Fahrer eine Werbetafel sehen kann – daraus ergibt sich eine optimale Standortbestimmung für das Anbringen von Werbeanzeigen.

In Zukunft werden mehr und mehr dreidimensionale Objekte und Technologien in allen Bereichen unserer Gesellschaft Anwendung finden und diese maßgeblich begleiten auf dem Weg in die digitale Transformation.

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