3D-Druck zur Fertigung von stabilen Edelstahlteilen
Der 3D-Druck setzt sich langsam aber sicher in vielen Branchen durch. Mit Kunststoffen kann schon seit langer Zeit sehr gut gearbeitet werden. Bei Metallen war dies bis jetzt noch nicht immer der Fall. Das Problem liegt bei gedruckten Metallen in der Struktur. Metalle sind schwieriger zu bearbeiten. Bisher konnte man entweder feste und stabile Metalle oder flexible Metalle drucken. Eine Kombination aus beiden Aspekten war nicht möglich. Neuerdings wurden allerdings Forschungen durchgeführt, welche möglicherweise den Durchbruch auf diesem Gebiet bringen könnten.
Welche neuen Techniken gibt es?
Es gibt zwei vielversprechende neue Vorgehensweisen. Einerseits haben Forscher der Stockholm University, der University of Birmingham und der Zhejiang University ein neues 3D-Druckverfahren für Metalle entwickelt. Dieses Verfahren wird als SLM-Technik bezeichnet. Die Metalle werden im Drucker sehr schnell abgekühlt. Die Rate liegt bei unglaublich hohen Werten. Durch die fehlende Zeit zur Anpassung werden Mikrostrukturen innerhalb des Metalls ausgebildet. Diese sorgen dafür, dass eine mechanische Dehnbarkeit vorhanden ist. Zudem wird aber auch eine stabile Struktur erreicht. Folglich entsteht durch diese Technik ein flexibles und dennoch stabiles Metall.
Andererseits wurde von der Universität Kassel eine neue Methode zum 3D-Druck von Metallen vorgestellt. Hier wurde eine TRIP-Stahl-Legierung zugrunde gelegt. Durch ein Elektronen-Druck-Verfahren wird ein hohes Maß an Wärme erzeugt. Der Stoff nimmt so die Fähigkeit an, sich vor Brüchen und Schäden zu schützen. In Kombination mit der SLM-Technik können so enorm widerstandsfähige und stabile Edelstahle entstehen.
Wie wurde die SLM-Technik erprobt?
Unter Zuhilfenahme von Elektronenmikroskopen ist ein genaues Testen der 3D-Druckerzeugnisse möglich. Das von chinesischen Forschern entwickelte Verfahren dient dazu, die Metalle bestmöglich unter analytischen Gesichtspunkten zu betrachten. Die Erforschung und stetige Verbesserung der Mikrostrukturen kann somit pausenlos voranschreiten. So bietet sich die Möglichkeit, die metallischen 3D-Drucke ständig weiterentwickeln zu können.
Wo kann die neue Technik zum Einsatz kommen?
Vor allem Luft- und Raumfahrt werden von dieser neuen technischen Errungenschaft profitieren. Allerdings wird dies auch bei der Automobilbranche der Fall sein. Mithilfe der neuen SLM-Technik können sensible Bauteile hergestellt werden. Diese sind nun auch in flexibler, sowie stabiler Form, produzierbar. Dabei bieten die 3D-Drucker für Metalle äußerste Präzision. Eine reibungslose, schnelle und dennoch hochwertige Ausarbeitung von Edelstahl wird so erst möglich.
Bisher werden Gegenstände im 3D-Druck mit Metallen meist aus Titan gefertigt. Hierbei ist allerdings eine Nachbearbeitung der Druckerzeugnisse unausweichlich. Dieser aufwändige und kostenintensive Arbeitsschritt würde bei der neuen Vorgehensweise mit Edelstahl wegfallen.