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Die Anwendung von 3D-Technologie verändert die Gesellschaft in vielen Bereichen. Dabei sind es nicht mehr nur Ingenieure, Architekten oder Künstler, die von den Möglichkeiten der dreidimensionalen Darstellung profitieren. Auch für den Privatmenschen bringt die neue Technologie eine Menge Vorteile mit sich. Ein neuer, bahnbrechender Erfolg der 3D- Technik ist es, dass mittlerweile auch große Objekte millimetergenau gescannt werden können. In der Forensik beispielsweise können Tatorte sehr viel genauer dargestellt werden und so den Ermittlern wichtige Hinweise geben, die zur Ergreifung des Täters führen können. Auch im Produktdesign ist das Scannen von großen Objekten nicht mehr wegzudenken. Selbst Häuser und Flugzeuge können mittlerweile digitalisiert werden – oder Menschen.

Mit diesen beiden Scannern ist das Darstellen großer Objekte problemlos möglich

Artec Ray: handliches Design, große Wirkung

Artec 3D hat den 3D-Scanner Artec Ray angekündigt. Er eignet sich für Messtechnikaufgaben und Produktdesign. Selbst sehr große Objekte können mit diesem 3D-Scanner digitalisiert werden, zum Beispiel Häuser, Flugzeuge oder Windturbinen. Auch für das Reverse Engineering (s.u.) ist der Scanner geeignet.

Dabei ist der Scanner von Artec benutzerfreundlich, man kann ihn einfach vor dem gewünschten Objekt aufstellen. Per Knopfdruck scannt das Gerät Objekte auf eine Distanz von bis zu 110 Metern, und das mit einer Genauigkeit von > 1 mm. Der 3D-Scanner eignet sich für den Einsatz im Innenbereich. Die Nutzung draußen ist ebenfalls möglich: Der Akku hat eine Laufzeit von etwa 4 Stunden und ermöglicht dadurch einen Einsatz unter freiem Himmel.

Das Gerät sendet die Daten direkt an die entsprechende Software des Herstellers Artec Studio. Dort kann der Nutzer sie verarbeiten. Außerdem sind die Daten mit denen von anderen Modellen des Herstellers kombinierbar. Artec Ray kann neben den üblichen Ausgabeformaten auch Punktwolkenformate liefern (PTX und BTX).

Reverse Engineering (Rekonstruktion)

Reverse Engineering bezeichnet einen Vorgang, bei dem aus einem bereits vorhandenen System oder Produkt dessen Plan extrahiert wird. Hierfür werden die Strukturen und Verhaltensweisen untersucht und analysiert. Ziel ist eine möglichst detaillierte Anleitung beziehungsweise exakte Abbildung.

Twinster – Innovation der Bekleidungsindustrie

Die Bekleidungsindustrie wird sich ein weiteres Mal wandeln. Twinster hat einen 3D-Bodyscanner herausgebracht, von dem Industrie und Kunde gleichermaßen profitieren.

Die richtige Kleidergröße zu finden, ist nicht immer ganz einfach, denn je nach Hersteller fällt diese oft unterschiedlich aus. Das hat zur Folge, dass immer mehr Menschen lieber online einkaufen und die nicht passende Kleidung zurückschicken. Mit dem 3D-Scanner von Twinster sollen die Kunden wieder zurück in das Geschäft kommen.

Der Scanner kann den menschlichen Körper millimetergenau vermessen – und das in nur wenigen Sekunden. Während dieser kurzen Zeit ermittelt der Bodyscanner anhand von 90 Punkten die richtige Bekleidungsgröße. Die Messung kann der Kunde mithilfe einer App ganz einfach im Laden selber durchführen. Hierzu stellt er sich auf die vorgesehene Markierung und hält sich an Griffen fest. Das Ergebnis erhält der Kunde sofort auf seinem Smartphone. Nun kann er ganz gezielt einkaufen, denn der Kunde weiß, bei welchem Hersteller er welche Größe benötigt. Das spart Zeit und Nerven – und soll die Kunden weg vom Onlineshopping zurück in die Geschäfte holen.

Nicht nur im kreativen Bereich gibt es Anhänger des neuen technischen Verfahrens, auch in vielen anderen Bereichen kann die Technologie des 3D-Drucks genutzt werden. Ein Beispiel hierfür ist die Medizin. Hier profitieren nicht nur Wissenschaftler und Ärzte von der Innovation. Vor allem die Allgemeinheit ist es, der die Technik des Dreidimensionalen zugutekommen könnte.

Forscher entwickeln molekularen Spektralscanner

Einem Team von neuseeländischen Wissenschaftlern der Universität von Canterbury gelang es, einen 3D-Scanner zu entwickeln. Gefördert vom neuseeländischen Ministerium für Wirtschaft, Innovation und Arbeit, entwickelte das Expertenteam einen molekularen Spektralscanner. Noch ist das Gerät nicht im Handel erhältlich. Das Forscherteam der Universität von Canterbury führte an der Otago University Studien zur Anwendung durch und lieferte die Geräte zunächst einmal an Forschungseinrichtungen. Für die Zukunft ist eine Vermarktung über MARS Bioimaging Ltd. geplant.

Medizinische Bildgebung wird revolutioniert

Die molekulare Spektralscan-Bildtechnologie ermöglicht eine weitaus genauere Diagnosestellung bei Krankheiten, als dies bisher möglich war. Der Scanner kann 3D-Farbbilder von Objekten innerhalb eines Körpers sichtbar machen – zum Beispiel Knochen, Veränderungen von Gewebe oder Implantate. Mit den bisher verwendeten bildgebenden Verfahren MRT und CT ist das nicht möglich.

Professor Anthony Butter von der University of Canterbury ist sich sicher: „Diese molekulare Spektralscan-Bildtechnologie ist die nächste große Innovation im Bereich medizinischer Bildgebung. Diese 3D-Bilder können Mediziner mit Informationen versorgen, die derzeit über CT, MRT oder PET nicht verfügbar sind“.

Bessere Diagnosemöglichkeiten können Leben retten

Ärzte und Therapeuten sind begeistert: Durch Nutzung der neuen Technik lassen sich Krankheiten frühzeitig erkennen und behandeln – eine Tatsache, die vor allem den Patienten nutzt. Durch die Verwendung des bildgebenden Verfahrens könnte die Diagnostik vieler Krankheitsbilder neu definiert werden, die Patienten könnten dadurch bessere Behandlungsmethoden erhalten. Der 3D-Scanner könnte in der Krebstherapie eingesetzt werden. Auch in der Prävention von Schlaganfällen oder der Anwendung von künstlichen Gelenken wäre ein Einsatz möglich.

In der Zahnmedizin und Kieferorthopädie wird bereits das dreidimensionale Röntgen verwendet. Ein 3D Röntgengerät kann selbst komplizierte Strukturen darstellen – überlagerte Zähne, verdeckte Wurzeln oder Kiefergelenksanomalien zum Beispiel. Dadurch kann der behandelnde Arzt einen besseren Befund erheben, einen Eingriff effektiver planen und den Patienten anschaulicher aufklären. In Verbindung mit einer entsprechenden Software können Zahnärzte und Kieferorthopäden eine genau auf den Patienten abgestimmte Behandlung vornehmen.

Es ist eine Frage der Zeit, wann der molekulare Spektralscanner im Bereich der bildgebenden Verfahren Ärzten, Behandlern und vor allem Patienten den gleichen guten Dienst erweist.